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No 257

“Die neoliberale Offensive gegen Keynesianismus und Sozialstaatlichkeit begann schon vor 70 Jahren: 1947 gründete Hayek mit 38 Mitstreitern die >>Mont-Pelerin-Society<< (MPS). Diesem Netzwerk gehörten alle bedeutenden neoliberalen Ökonomen an, darunter acht (spätere) Nobelpreisträger. Mit bewundernswerter Ausdauer erarbeiteten sie – damals Außenseiter – die Voraussetzungen für eine Gegenoffensive, mag es auch Jahrzehnte dauern.
Die wichtigsten >>Waffen<< waren neue Theorien, welche die Liberalisierung der Finanzmärkte, generelle Deregulierung, den Abbau des Sozialstaats und die Aufgabe der Vollbeschäftigungspolitik wissenschaftlich legitimierten. Zur Popularisierung dieser Theorien wurden Think Tanks gegründet, ihre Zahl wuchs im Gleichschritt mit der Intensivierung der Offensive. Heute vernetzt das >>Atlas Network<< 451 >>free-market organizations<< in 95 Ländern.
Seit 40 Jahren sind keynesianisch orientierte Ökonomen zunehmend marginalisiert worden. Sofern sie nicht zum Mainstream übergelaufen sind, haben sie als Einzelkämpfer agiert.  Für eine Gegen-Gegen-Aufklärung braucht es eine stärkere Vernetzung und die Entwicklung sowie Vermittlung neuer Makro-Theorien, welche erklären, warum die neoliberale Navigationskarte der Politik und damit indirekt die auf Mikroökonomie reduzierte Wirtschaftstheorie die Hauptursachen der gegenwärtigen Krise sind.
>>Makroskop<< dient diesen Zielen, und das ist gut so.”

(Stephan Schulmeister, österreichischer Ökonom – Homo oeconomicus: Ein Fall für die Psychoanalyse, Maskroskop, 27.5.2016)

Jascha Jaworski

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