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No 281

“Die Leute reden häufig über >>Rassismus/Sexismus/Xenophobie<< vs. >>ökonomisches Leid<< als ob es sich um eine völlig getrennte Dichotomie handelte. Natürlich gibt es substanzielle Elemente von beidem in der Wählerbasis von Trump, doch sind die beiden Kategorien untrennbar miteinander verbunden: Je mehr ökonomisches Leid die Menschen durchstehen, desto wütender und verbitterter werden sie, desto einfacher wird es, ihren Ärger auf Sündenböcke zu lenken. Ökonomisches Leid befeuert häufig hässlichen Fanatismus. Es stimmt, dass sich viele Trump-Wähler relativ gut stehen und dass viele der Ärmsten der Nation für Clinton gestimmt haben, aber, wie Michael Moore recht vorausahnend warnte, waren jene Teile des Landes, die am stärksten durch Freihandelsorgien und Globalismus verwüstet wurden – Pennsylvania, Ohio, Michigan, Iowa – gefüllt mit Zorn und >>sehen [Trump] als Chance, der menschliche Molotov Cocktail zu sein, den sie am liebsten in das System schmeißen würden, um es zu sprengen.<< Das sind die Orte, die entscheidend waren für Trumps Wahlsieg.”1

(Glenn Greenwald, US-amerikanischer Journalist – Democrats, Trump, and the Ongoing, Dangerous Refusal to Learn the Lesson of Brexit, The Intercept, 9.11.2016)

Für eine Grafik zur (im Kommentar angesprochenen) amerikanischen Lohnproblematik, die zeigt welche Konsequenzen 40 Jahre neoliberale Wirtschaftspolitik nach sich ziehen, bitte weiterlesen:

  1. Übers. Maskenfall, Original: “People often talk about “racism/sexism/xenophobia” vs. “economic suffering” as if they are totally distinct dichotomies. Of course there are substantial elements of both in Trump’s voting base, but the two categories are inextricably linked: The more economic suffering people endure, the angrier and more bitter they get, the easier it is to direct their anger to scapegoats. Economic suffering often fuels ugly bigotry. It is true that many Trump voters are relatively well-off and many of the nation’s poorest voted for Clinton, but, as Michael Moore quite presciently warned, those portions of the country that have been most ravaged by free trade orgies and globalism — Pennsylvania, Ohio, Michigan, Iowa — were filled with rage and “see [Trump] as a chance to be the human Molotov cocktail that they’d like to throw into the system to blow it up.” Those are the places that were decisive in Trump’s victory.” []

Jascha Jaworski

Ein Kommentar

  1. Wenn man jetzt weiß, dass die Lohnquote in den USA seit 2007 um 0.2 % gestiegen ist, aber 95 % der Lohnabhängigen Einbussen beim Lohn hinnehmen mussten, kann sich keiner mehr wundern, dass das Establishment eines auf die Mütze bekommen hat.
    Paul Weidmann

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