Für alle Interessierten, die nochmal einen Blick auf die Blockupy-Proteste, gerade im Hinblick auf ihre Unterdrückung, werfen wollen… Glücklicherweise ist es einigen Protestlern/Journalisten gelungen eindrucksvolle Bilder festzuhalten und den als regelrechte Militarisierung empfundenen Zustand zu dokumentieren.
Kurz-Zusammenfassung Blockupy-Aktionstage 16.-19.Mai
16.Mai
Rave Against the Troika – friedliche Tanz-Demo vor Frankfurter Hauptwache mit Polizeiumstellung
17. Mai
Polizei fängt Busse aus Hamburg und Berlin ab.
Polizei durchsucht Busse und Personen (Entkleidung), stellt jegliches Campingequipment sicher, ermittelt Personalien und erklärt grundlos Aufenthaltsverbot für Frankfurt bis zum 20.Mai, also einschließlich erlaubter Demo am 19.Mai (spätestens hier wirds politisch!). Des Weiteren hatten die Gerichte der Polizei bereits eine Absgage gegen präventive Aufenthaltsverbote erteilt. Die Polizei hatte allen Personen aus früher ermittelten Personendaten (Nicht gefolgte Platzverweise [Ordnungswidrigkeit] bei Protesten vom 31.März in Frankfurt) schriftlich präventiv den Aufenthalt in Frankfurt verboten.
2 Busse aus Hamburg werden 30 km vor Frankfurt abgefangen, ein Bericht über die Betroffenen:
3 Busse aus Berlin 30 km vor Frankfurt abgefangen inkl. Demo-Bericht:
Demonstranten werden prophylaktisch am Bahnhof festgesetzt (Polizeikessel)
Demonstration auf Paulsplatz mit großem Polizeiaufkommen drumherum inkl. fragwürdiger Interventionen
Hunderte Menschen haben sich auf dem Paulsplatz versammelt um friedlich gegen Demokratie- und Sozialabbau zu demonstrieren. Ein gewaltiges Polizeiaufgebot steht drumherum und marschiert hin und wieder in Gruppen offensiv in die Demonstration, besonders provokant dabei: Ziel sind offensichtlich einige symbolisch aufgestellte Zelte. Wird hier eine Übung durchgeführt und stehen die Zelte dabei für zu befreinde Geiseln oder eingeschlossene Verletzte? Diese Einsatzfreude ist anders kaum nachzuvollziehen.
Demonstration auf dem Römerberg mit Räumung von Sitzblockierern und “Zeltrettungen” durch Polizei
Die meisten frei beweglichen Protestler versammeln sich zu ca. 1000 Personen auf dem Römerberg umringt von überzähliger Polizei und demonstrieren friedlich. Menschen werden weggetragen, Zelte werden erneut eskalationswürdig entfernt bis der Platz geleert ist.
Kurz-Zusammenfassung der Räumung:
Die Aktivitäten am Römerberg im Detail:
Demonstration Uni-Bockenheim im Polizeikessel mit Ingewahrsamnahme
200 Menschen wurden auf der Suche nach einem Ort für eine Demonstration von der Polizei eingekesselt. Die vereinbarte Auflösung der Versammlung wurde durch den Polizeikessel nicht zugelassen. Prinzipiell scheint es als wäre hier eine Ordnungswidrigkeit erzwungen worden. Laut Urteilsbegründung zum sog. Hamburger Kessel kann “die Maßnahme der Einschließung auch von den Teilnehmern der Versammlung nicht als Auflösungsverfügung” verstanden werden. Die folgende Ingewahrsamenahme ist selbst als Folge einer “freiwilligen” Ordnungswidrigkeit nur in absoluten Ausnahmefällen möglich und ist eine recht extreme Reaktion.
Verlauf der Demonstration und Interviews
Kurzer Überlick über die Demonstration
18.Mai
Es beginnt für die meisten Teilnehmer die Suche nach einem Demonstrationsort, da die EZB zunächst unerreichbar erscheint. Es beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei, da die Demonstranten keinen alternativen Versammlungsort erhalten. Es bilden sich einige Gruppen heraus, die von der Polizei eingekesselt, geräumt und in Gewahrsam genommen werden. Außerdem erhalten die Teilnehmer Aufenthaltsverbote für Frankfurt-Zentrum bis Samstag morgen. Auch hier erfolgten die Versammlungsauflösungen nach den Einkesselungen. Einer Gruppe gelingt es bis zur EZB vorzudringen, bleibt aber von einer Ingewahrsamnahme verschont.
Demonstration und Polizeikessel in der Ludwig-Erhard-Anlage mit Räumung und Ingewahrsamnahme
Demonstration und Polizeikessel in der Beethovenstr. mit Räumung und Ingewahrsamnahme
Demonstration an der EZB
19.Mai
Offizielle Großdemonstration
30.000 Demonstranten ziehen friedlich durch Frankfurt und werden von einem überzogenem Polizeiaufgebot von 5.000 Polizisten in voller Montur begleitet und zum Teil gestört (Polizisten durchdringen Demozug).
Kunstvolle Impressionen
Polizei/Demonstranten im direkten Vergleich
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