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Der Spiegel wieder einmal als Dummheitsfabrikant

Der Spiegel hat in seiner jüngsten Ausgabe wieder einmal bewiesen, wie miserabel es um das ökonomische Denken besonders auch der medialen Eliten steht. Stefan Dudey von Flassbeck Economics geht auf die Artikel in der Ausgabe “Der Bröckelstaat – Wie wir Zukunft und Wohlstand verspielen” ein und verdeutlicht mit traurig amüsanten Worten, mit welchen Gemeinschaftserzählungen und mit welch Widersprüchlichkeit die öffentliche Meinung verblödet wird:

“Wie wir Zukunft und Wohlstand verspielen” (Flassbeck Economics vom 10.9.)

Wären für gesellschaftspolitische Entwicklungen Argumente der Leitfaden – jenseits auch unterschiedlicher Weltbilder – würden viele viele Dinge ganz anders gemacht werden, nämlich solche, deren Verträglichkeit mit dem behaupteten “Gemeinwohl” sich erwiesenermaßen (und es sind jede Menge Beobachtungswerte vorhanden) nicht vereinbaren lässt. Man muss nicht Marxist*in sein, um die Story von der Gemeinwohloptimierung in einer “nun einmal komplizierten Welt” als Werkzeug der herrschenden Klasse zu erkennen. Jede Rentnerin, die Jahr für Jahr der Altersarmut näher kommt oder schon lang von ihr betroffen ist (während der Reichtum überquillt), jeder Leiharbeiter, der trotz Flexibilitätszwang in der modernen Tagelöhnerei einen Hungerlohn erhält (während die Gewinne explodieren), jede Soldatin, die für das Lieblingsprojekt der hiesigen Eliten: “Neue Macht. Neue Verantwortung.” ihr Leben riskiert, um bei der “Verteidigung” von Handelswegen (und Bananen) so manch Armen und Entrechteten zu töten, dürfte ein gewisses Bewusstsein dafür haben, dass die Machtverhältnisse hierzulande sich weder an Demokratie noch Gemeinwohl orientieren (allenfalls an ihrem Gegenteil). Seine Mitmenschen daran hindern, dass sie das künstlich verknappte Einkommen in Spiegelausgaben lassen, oder ihre Lebenszeit im Wartezimmer an selbige verschwenden, kann man leider kaum. Es ist ein Jammer, dass Menschen auch noch Geld und kostbare Zeit dafür aufwenden, tagtäglich indoktriniert zu werden.

Jascha Jaworski

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