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No 236

“Ich lebe und WikiLeaks lebt in einem anarchischen internationalen Umfeld. Das gilt für die meisten Staaten und die meisten Großkonzerne. Es gibt keine Regeln. Wenn du ein großer Spieler wirst, gibt es keine Regeln. Die Handschuhe werden für jeden ausgezogen. Was wir darüber denken, wie die Dinge getan werden sollten, Menschenrechte usw., diese existieren nicht, insoweit Staaten mit WikiLeaks verfahren, oder miteinander verfahren, oder wie sie mit schwerwiegenden Situationen verfahren, so wie Krieg. Und in den nächsten zwölf Monaten werden wir sehr gefährliche Situationen inklusive Kriegen sehen. Und es gibt in gewisser Weise nichts ernsthafteres als Krieg und jene Kräfte, die in diese Richtung drängen. […] Ich will sagen, dass wir in einer sehr wichtigen Zeit leben, weil der Entwicklungsverlauf der Welt und der Menschheit, dessen, was möglich und dessen, was nicht möglich ist, sich jetzt gerade entscheidet. Die verschiedenen Prinzipien, denen wir anhaften oder […] an denen wir uns beteiligen, entscheiden sich jetzt gerade. Daher, trotz meiner eigenen, sehr schwierigen Situation, denke ich eigentlich, dass es sich um einen sehr interessanten, aufregenden Moment handelt, in dem wir leben. Weil so vieles falsch laufen kann, mit dem sich beschäftigt werden muss, und da das Chaos dieser Interaktion auch dazu führen kann, dass Menschen sich dem, was geschieht, radikal entgegenstellen.”1 [1]

(Julian Assange, Whistleblower und Mitbegründer von WikiLeaks – Das Ende der Demokratie. Julian Assange (per Video) im Gespräch mit Angela Richter und Srećko Horvat [2], Volksbühne Berlin, Dezember 2015)

  1. Übers. Maskenfall, Original ab h 2:00:30: “I live and WikiLeaks lives in an anarchic international environment. That is true of most states and most major corporations. There are no rules. When you become a big player there are no rules. The gloves come off for everyone. What we think of the way that things meant to be done, human rights and so on, these don’t exist as far as how states treat WikiLeaks, how they treat each other, how they treat serious situations like war. And in the next twelve months we are going to see very dangerous situations involving war. And there is nothing in some ways more serious than a war and forces that are pushing towards war. […] I want to say that we live at a very important time because the future trajectory of the world and humanity, what’s possible and what’s not possible is being decided right now. The various principles that we are to cling to or […] to engange in are being decided right know. So, despite my own very difficult circumstance, actually, I find it’s a very interesting and exciting moment in which to live. Because, so much can go wrong that must be dealt with, and the chaos of this interaction can also lead to people radically opposing what is happening.” [ [3]]