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Frames: Das Versäumnis der Progressiven

Dieser Beitrag wurde auf Makroskop im August erstveröffentlicht und ist hier nun frei zugänglich.

Fakten und rationale Argumente genügen nicht. Die öffentliche Meinung wird geprägt durch Frames und Metaphern, die eine bestimmte Realität in den Köpfen schaffen. Wer eine politische und wirtschaftliche Gegenrealität herausbilden will, braucht auch progressive Frames.

Rationales Argumentieren ist eine wundervolle Errungenschaft. Der Austausch von Argumenten und Gegenargumenten, der sich seiner Voraussetzungen bewusst ist, Voraussetzungen hinterfragen kann, falsche Schlussfolgerungen erkennt und dazu in der Lage ist, zu neuen zu gelangen, ist nicht nur ein unverzichtbares Werkzeug in der Wissenschaft, sondern dient auch im Alltag als nützliches Mittel der Problemlösung und des Umgangs miteinander. Diese Herangehensweise an die Welt, die aus der Aufklärung heraus zur Grundlage der politischen und gesellschaftlichen Ordnung werden sollte, hat jedoch ein großes Manko: Sie ist ein Ideal geblieben. Und allein am Beispiel des EU-Krisenmanagements drängt sich einem doch immer mehr der Ausdruck „Utopie“ auf.

Denken – Ein missverstandenes Phänomen

Dass rationales Argumentieren zwar ein erstrebenswertes Werkzeug ist, jedoch gerade in Hinblick auf veröffentlichte und öffentliche Meinung nicht auf die erhoffte Wirkung stößt, hat natürlich seine Gründe. Neben den zahlreichen machtpolitischen Gegebenheiten sind diese dabei auch im menschlichen Denken selbst zu finden, wie Kognitionsforscherinnen und -forscher bezeugen können. Unter ihnen ist George Lakoff einer, der sich gezielt mit politischem Denken beschäftigt hat. Er betont in seinen Büchern (z. B. „Don‘t Think of an Elephant – Know Your Values and Frame the Debate“, „The Political Mind: A Cognitive Scientist’s Guide to Your Brain and Its Politics“) das Missverständnis vieler Menschen vornehmlich auf der linken Seite des politischen Spektrums (er spricht bewusst von „Progressives“), welches er darin sieht, dass sie die öffentliche Meinung mit Fakten, noch mehr Fakten, sowie politischen Maßnahmenkatalogen für ihre Sache zu gewinnen suchen. Lakoff weist darauf hin, dass dem eine Sicht über das menschliche Denken zugrunde liegt, die zwar ganz dem Ideal der Aufklärung verpflichtet ist, an dessen eigentlichen Funktionsweise jedoch vorbeizielt.

Dieser progressiven Sichtweise zufolge ist Denken bewusst, hat nichts mit Emotionen zu tun, erfasst die unmittelbare Welt wie sie ist und läuft in jedem Menschen im Großen und Ganzen gleich ab. So bräuchte man dann nur auf die Fehler in der Argumentation des politischen Gegners hinzuweisen und an die nüchternen Eigeninteressen der Zuhörerinnen und Zuhörer appellieren, um diese von der eigenen Position zu überzeugen. Dem hält Lakoff entgegen, dass der größte Teil des Denkens unbewusst ist, dass Emotionen in Form von Motivationen geradezu eine Voraussetzung für das Denken sind, da – wie u.a. neurologische Ausfälle aufzeigen – Denken ohne diese über kein Ziel verfügt und chaotisch wird. Wir als Menschen denken nicht in allgemeiner Weise über die Welt „an sich“ nach, sondern in Form von (unbewussten) Frames und Metaphern, die in uns aktiviert werden und deren Grundlage wir über lange Jahre besonders in Kindheit und Jugend erworben haben.

Frames und Metaphern sind unverzichtbar

Frames sind hierbei geistige Strukturen, die unseren Konzepten erst ihre Bedeutung verleihen, indem sie die Beziehungen, in denen diese zueinander stehen, enthalten. Sie geben die Art und Weise wieder, in der wir die Dinge um uns herum verstehen. Ein Beispiel aus dem Bereich Ökonomie: Löhne kann man verstehen als Kosten, die es zu minimieren gilt, um die eigene Wettbewerbsposition zu verbessern (Arbeitgebersicht), als Instrument der wirtschaftlichen Teilhabe, das dem eigenen Lebensunterhalt dient und viel mit Gerechtigkeit zu hat (Arbeitnehmersicht) oder auch als Fundament der wirtschaftlichen Nachfrage, das zentral ist für die Funktionsweise einer Ökonomie (makroökonomische Sicht). Welche Sichtweise hat in den letzten beiden Jahrzehnten die veröffentlichte Meinung bestimmt? Je nach Frame werden also ganz unterschiedliche Merkmale eines Konzeptes aktiviert, die uns zu bestimmten Schlussfolgerungen und Interpretationen politischer Entwicklungen veranlassen und zugleich mit (moralischen) Bewertungen einhergehen.

Metaphern wiederum können als eine Variante von Frames betrachtet werden. Sie sind damit alles andere als ein bloßes sprachliches Stilmittel, sondern finden sich überall in unserem Denken wieder und ermöglichen häufig erst ein gewisses Verständnis von Sachverhalten, indem sie diese aus ihrem eigentlichen, häufig abstrakten Bereich, in einen konkreten, häufig vertrauteren übertragen. Man denke allein an die zahlreichen Metaphern im Bereich der Finanzökonomie. Doch wählen wir ein Beispiel aus dem Alltag: Das Konzept „Diskutieren“ kann man metaphorisch in den konzeptuellen Bereich von „Kampf“ und „Krieg“ übertragen, so wie es sich in unserer Sprache tatsächlich niedergeschlagen hat: „ich habe meine Position verteidigt“, „sie hat mein Argument attackiert“, „er hat die Diskussion gewonnen“ etc. Es könnte jedoch auch mit einem „Tanz“ gleichgesetzt werden und man käme zu einem anderen Verständnis darüber, wie eine Diskussion sich gestaltet, welche Rollen und Ziele sie beinhaltet (dazu z.B. Lakoff  und Johnson in „Metaphors We Live By“). Metaphern führen also wie Frames im Allgemeinen zu bestimmten Schlussfolgerungen und Bewertungen. Für den  ökonomischen und politischen Bereich denke man etwa an Steuern, die als „Steuerlast“, den Wohlfahrtsstaat, der als „soziale Hängematte“ oder ESM-Kredite und Troika-Konditionalitäten, die unter der Metapher „Griechenlandrettung“ abgehandelt werden.

Es sollte nicht unterschätzt werden, wie stark derartige Bedeutungsrahmen in den Köpfen verankert sind und wie konkurrenzlos sie nach wie vor als Interpretationsschablone für die Tagespolitik dienen. In der öffentlichen Meinungsbildung, die gekennzeichnet ist durch unzählige Themen, die im Minutentakt wechseln, häufig weit entfernt sind und über die zumeist nur vages Wissen vorhanden ist, sind Frames die eigentliche Währung, in der der Informationsaustausch stattfindet. Dies hat auch der Medienwissenschaftler Robert Entman am übermächtigen Propaganda-Frame des „War on Terror“ verdeutlicht, der in der Folgezeit des 11. Septembers 2001 trotz intensiver Auseinandersetzung mit den Ereignissen die veröffentlichte Meinung in den USA komplett dominierte. Das war möglich, weil ihm kein Alternativframe entgegengesetzt wurde und er auf diese Weise in der Öffentlichkeit die von den Neokonservativen präferierte (Kriegs-)Realität erzeugen konnte (siehe dazu etwa Cascading Activation: Contesting the White House’s Frame After 9/11.).

Der Vorteil der Konservativen und Neoliberalen

Lakoff attestiert nun den progressiven Kräften in den USA, aber auch in Europa, dass sie es verpasst haben, eigene Frames zu verbreiten. Stattdessen glaubten sie an die Kraft der reinen Argumente und Fakten, mit denen sie die Frames des politischen Gegners zu widerlegen suchten. Für Lakoff ist dies ein Kardinalfehler. Durch diese Vorgehensweise werden die Frames der Kontrahenten jedes Mal erneut aktiviert und dadurch verstärkt. So erklärt sich auch der Titel des Lakoff‘schen Buchs „Don‘t Think of an Elephant“: Man kann nicht nicht an einen Elefanten denken, wenn man von ihm hört. Um also in Europa zu bleiben: Wer die „Sparpolitik“ der deutschen Regierung kritisiert, weil sie Arbeitslosigkeit auch in anderen Ländern hervorruft, sollte in jedem Falle von Kürzungspolitik sprechen und dabei möglichst einen passenden Frame mitliefern, der die Menschen dazu befähigt, auch ohne umfangreiches ökonomisches Hintergrundwissen die verheerenden und politisch herbeigeführten Konsequenzen zu verstehen.

Doch hier liegt, beobachtbar an den Verhältnissen, die große Problematik für diejenigen, die um die Wirtschaftspolitik in Europa wissen und für einen umfassenden Kurswechsel eintreten. Wie könnten Frames aussehen, die leicht kommunizierbar sind und basierend auf dem Alltagswissen der meisten Menschen entsprechende Schlussfolgerungen transportieren? Die zur Ablehnung der bisherigen neoliberalen Politik führen, indem sie es schaffen, dass sich Menschen mit alternativen wirtschaftspolitischen Ideen identifizieren? Die Stärke der über lange Jahre des hermetischen Neoliberalismus verbreiteten Frames liegt gerade darin, dass sie sich aus Alltagskonzepten zusammensetzen, so unangemessen die mit ihnen verbundenen Interpretationen dann auch sein mögen. Ökonomische Probleme in Griechenland haben da natürlich allein mit Mentalitäten und „Misswirtschaft“ zu tun. Abstraktes Rahmenwissen über ein Wirtschafts- und Währungssystem, das krisenverstärkend konstruiert wurde, steht schließlich nicht zur Verfügung. Es lässt sich dadurch auch nicht in griffige, unmittelbar einleuchtende Frames verpacken, die mit einer ökonomisch tragfähigen Deutung arbeiten. Arbeitslosigkeit ist da natürlich ein Phänomen mangelnder Eigenanstrengung (Hartz-Propaganda), bzw. zu hoher Löhne (einzelökonomische Sicht).

Keynesianische Interpretationen bräuchten schließlich neue Wissenselemente, die ausreichend zu wiederholen wären, so dass mit ihnen das gewünschte Frame in der öffentlichen Meinung aktiviert werden könnte. Staatliches „Sparen“ ist dann natürlich ein probates Mittel gegen „böse“ Schulden. Selbsterhöhende Exportstärke ist so natürlich das Resultat von „Leistung und Qualität“, die Problematik von Exportüberschüssen und ihr Zusammenhang zur gesamtwirtschaftlichen Lohnentwicklung lässt sich in einem „Hochlohnland“ nur sehr sperrig kommunizieren. Hier fehlt die Augenscheinplausibilität, um auch von Rolf-Dieter Großstadtjournalist gern wiedergegeben zu werden. Die Rentenentwicklung muss natürlich gedämpft werden, wenn „immer weniger Junge immer mehr Alte zu versorgen haben“. Ein Gegenframe müsste schließlich in aller Kürze die nötige Nachhilfe in Sachen Produktivität geben oder eben das Mackenroth-„Theorem“ auch ohne längeres Nachdenken verständlich machen, um eine „virale“ Verbreitung zu ermöglichen.

Wer die öffentliche Meinung hier durch Faktenberge und nüchternes Wissen umstimmen wollte, ja, sie sogar für eine andere Politik mobilisieren möchte, bräuchte entsprechend reichweitenstarke Massenmedien, die über lange Zeit solch attraktive Informationsangebote unterbreiten würden, dass sich große Teile der Bevölkerung mit ihnen identifizieren. Alternativ lässt sich direkt an Funktionseliten appellieren, doch bestehen hier wohl in nicht zu unterschätzender Weise karrieristische Abhängigkeiten, Ängste vor Einflussverlust, sowie große Bedenken, aus einer Glaubensgemeinschaft auszuscheren. Doch auch bei ihnen dürften es nicht selten die vorherrschenden Frames sein, aus denen sich die (falsche) ökonomische „Navigationskarte“ (Stephan Schulmeister) zusammensetzt. Detailliertes neoklassisches Theoriewerk, Lehren vom „allgemeinen Gleichgewicht“ oder der „ricardianischen Äquivalenz“ würde es gewiss nicht überlassen werden, Millionen Menschen in die Arbeitslosigkeit zu stürzen, erhielte ihre Hintergrundaktivität im Wirkbereich der Technokraten nicht erst durch die entsprechenden Frames in politischer Elite und öffentlicher Meinung die nötige Rückendeckung.

Ein erster Schritt: Den Kontrahenten verstehen

Umso wichtiger ist es jedoch, Hinweise dafür zu bekommen, was die kognitive Grundlage ist, auf der bestimmte Frames eben besser als andere gedeihen. Hier hat sich Lakoff über längere Zeit mit dem konservativen Denken in den Vereinigten Staaten beschäftigt, also jenem politischem Umfeld, das dem Neoliberalismus seinen Aufstieg ermöglicht hat. Bei seinen Betrachtungen ist er zu der Auffassung gelangt, dass die zahlreichen Positionen der Konservativen, die von der Abneigung gegen Steuern, über die Ablehnung von Gewerkschaften und die Befürwortung der Marktkräfte bis hin zur Präferenz gegenüber höheren Strafen und militärischer Härte reichen, durch ein besonders tiefgreifendes Frame zusammengehalten werden. Hierbei wird Lakoff zufolge ein bestimmtes Modell, nämlich jenes vom „strengen Vater“ („strict father model“), aus dem Bereich der Familie unbewusst und metaphorisch auf den Bereich von Staat und Gesellschaft übertragen. Wer sein politisches Urteilen auf dieses Modell stützt, hält die Welt in erster Linie für einen gefährlichen Ort, einen Ort des Wettbewerbs und der Konkurrenz. Der strenge Vater muss hierbei die Familie gegen Feinde schützen und zugleich die Kinder auf die harte Verhältnisse vorbereiten, indem er ihnen Disziplin und Moral vermittelt. Dies wiederum geschieht durch Strafen, die dazu dienen, die Unterscheidung von „Gut“ und „Böse“ zu erlernen und die nötigen Anreize zu geben, damit das richtige Verhalten vermittelt werden kann. Ziel ist es, dass die Kinder in die Welt geschickt werden können und dort auf eigenen Beinen stehen.

Es fällt nicht schwer, dieser Tiefenmetaphorik ihr unbewusstes Wirken auch in Europa zu unterstellen, wo viele Länder nun schon seit Jahren „ihre Hausaufgaben machen müssen“, damit der „Schlendrian“ sein Ende findet und die Kinder in einer Welt gnadenlosen Wettbewerbs nicht untergehen. Hierzu exemplarisch Wolfgang Schäuble 2011 gegenüber der Financial Times (Achtung, Frame wird aktiviert!):

„The recipe is as simple as it is hard to implement in practice: western democracies and other countries faced with high levels of debt and deficits need to cut expenditures, increase revenues and remove the structural hindrances in their economies, however politically painful. Some progress has already been achieved in this respect, but more needs to be done. Only this course of action can lead to sustainable growth as opposed to short-term volatile bursts or long-term economic decline.“

(Wolfgang Schäuble, Why austerity is only cure for the eurozone, Financial Times, September 2011)

(„Das Rezept ist so einfach, wie es hart ist, es in die Praxis umzusetzen: die westlichen Demokratien und andere Länder, die sich mit hohen Schuldenständen und Defiziten konfrontiert sehen, müssen ihre Ausgaben kürzen, Einnahmen steigern und strukturelle Hindernisse in ihren Ökonomien beseitigen, egal wie politisch schmerzvoll dies ist. Ein kleiner Fortschritt ist in dieser Hinsicht bereits erfolgt, doch es muss mehr getan werden. Nur dieses Vorgehen kann zu nachhaltigem Wachstum führen anstatt zu kurzfristigen, flüchtigen Schüben oder langfristigem ökonomischen Niedergang.“ (Übers. d. Verf.))

Nächster Schritt: Zielgruppen bestimmen und nach Frames suchen

Ja, es braucht dringend makroökonomischen Sachverstand und Sinn für realitätsorientierte Alternativen, die sich wieder in den politischen Institutionen etablieren. Hierzu ist jedoch eine Strategie nötig, die die Überzeugungskraft des bisherigen Meinungskartells analysiert und gezielte Gegenmaßnahmen entwickelt. Neoliberale Ideologie auf der ökonomisch-politischen Ebene ist nicht allein aus Ressourcenmacht heraus so erfolgreich, sie setzt zugleich an tieferen psychischen Gegebenheiten an. Sie hat die nötigen Frames ausbilden können, damit nicht allein eifrige Anhänger der Glaubenslehre ihre Botschaft verbreiten und nach ihr handeln.

Dem konservativen Modell vom „strengen Vater“, das der Neoliberalismus für sich nutzen konnte, wären daher Frames entgegenzustellen, die am progressiven Gegenmodell ansetzen. Für die USA konnte Lakoff jenes von Staat und Gesellschaft als „fürsorglicher Familie“ („nurturant family model“) identifizieren, in der niemand zurückgelassen wird und nicht Härte, sondern Zuversicht und Empathie eine große Rolle spielen. Hier würden Probleme nicht durch Autorität und Zwang, sondern durch den offenen Dialog in der Familie gelöst. Man würde die Angehörigen nicht leiden lassen mit dem Verweis, dass es eines unbestimmten Tages besser wird. Es würden keine Strafen zur Disziplinierung verhängt, sondern die nötigen Mittel zur Verfügung gestellt, um jeden zur Problemlösung zu befähigen. Nicht Hochmut über die eigene Überlegenheit und Stärke, sondern Zuhören und das Erkennen eigener Fehler wären ein zentrales Element, und dies gerade bei denjenigen, die den Vorteil auf ihrer Seite haben. Es ist ein Modell, das die Sozialdemokratie in den meisten Ländern auf ökonomischer Ebene bedauerlicherweise abgelegt hat, um sich dem konservativen anzunähern und große Teile der eigenen Wählerschaft zu vertreiben, indem man sich den „Marktzwängen“ und empathielosen Disziplinvorgaben unterordnete.

Neben theoretischen Argumenten braucht es daher auch die passenden progressiven Frames, um das alte Denken zu reaktivieren und all jene Menschen zu erreichen, die sich bereits in den nicht-ökonomischen Bereichen mit einem anderen als dem konservativen Verständnis von Staat und Gesellschaft identifizieren. Gegen Armut, Arbeitslosigkeit, Ungleichheit und Perspektivlosigkeit sollte man nicht allein mit rationalen Argumenten und losen politischen Forderungen antreten. Zugleich müssen die entsprechenden Frames entwickelt werden, die kollektiv geteilte Gegenideen und moralische Bewertungen in der öffentlichen Meinung formieren. Dies jedoch ist eine Gemeinschaftsaufgabe, auf die sich die progressiven Kräfte zu verständigen hätten. Oder um es mit zwei Empfehlungen von Lakoff zu sagen: „Unite and cooperate! … Practice reframing every day, on every issue!“.

Einen Eindruck davon, wie so etwas aussehen kann, erhält man etwa in den politischen Reden von Bernie Sanders und Jeremy Corbyn. Fast erscheint es, als hätte ein Lakoff auf ihrer Schulter gesessen.

Jascha Jaworski

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