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No 380

“Die Errichtung des Londoner Euromarktes [Anm.: Ort für Finanztransaktionen in fremden Währungen] ermöglichte es den Banken der City of London, ihre Netzwerke und ihr Know-how aus dem Zeitalter des Empire weiterhin auszunutzen, und die Schaffung von Rechtssystemen, die der Geheimhaltung dienen, gab den Banken Zugang zu großen Mengen an billigem Geld. Internationale Banken aus der ganzen Welt haben Niederlassungen in London und Großbritanniens Offshore-Jurisdiktionen gegründet, um von diesem neuen System zu profitieren. […]
Vermögende Personen, organisierte Kriminalität und Unternehmen verlagerten ihr Vermögen im Austausch gegen Geheimhaltung und Nichtbesteuerung. Und als Länder auf der ganzen Welt begannen, ihre Volkswirtschaften zu deregulieren und zu öffnen, wurde es immer leichter, dies zu tun. Heute dürfte die Hälfte aller weltweiten Offshore-Vermögen in den britischen Geheimhaltungs-Jurisdiktionen versteckt sein. Einer der Verlierer ist Afrika, dessen Fluchtkapital größtenteils in das moderne britische Spinnennetz fließt.”1 [1]

(The Spider’s Web – Britain’s Second Empire [2] – Dokumentarfilm von Michael Oswald, Mai 2017)

  1. Übers. Maskenfall. Anm. JJ: Den Gegenstand des Films darf man verstehen als einen weiteren Stein im Mosaik einer durch und durch von schädlicher wirtschaftlicher Macht umklammerten Welt. Hier am Beispiel der City of London und der britischen Finanzoasen. Auch diese Dokumentation erlaubt einen Blick hinter die Benutzeroberfläche der alltäglichen Demokratie-Icons, mit denen wir umgeben sind, von denen die Gesellschaften jedoch immer genauer wissen sollten, dass sie nicht die Tiefenstruktur der Systemprogramme anzeigen. Ein Klick auf den Titel führt zum YouTube-Link. [ [3]]