“In den 80er und 90er Jahren als wir sagten, die Strukturanpassungsprogramme töten uns, konnten die wenigsten Europäer, Europäerinnen ahnen, dass Länder der Europäischen Union auch durch Strukturanpassungsprogramme gehen würden. Wir haben sie in Griechenland. Deswegen ist es notwendig, diese Macht der Unternehmen zu begrenzen, und im Blick auf die EPAs ist sie skandalös. […]
Europa ist immer noch dabei sehr viel über Entwicklungshilfe zu sprechen: >>Wir wollen den anderen helfen, sich zu entwickeln.<< Aber was bedeutet das, wenn man sozusagen mit der einen Hand Menschen hilft, ihre Kapazitäten aufzubauen, besser zu produzieren, besser zu konservieren usw. usf. Zur gleichen Zeit werden die Strukturen zerstört, das Meer wird leergefischt, die Märkte werden überschwemmt. Wir produzieren Zerstörung und reden gleichzeitig von Hilfe. Moralisch ist das für mich sehr sehr problematisch.”1
(Boniface Mabanza, Koordinator der Kirchlichen Arbeitsstelle Südliches Afrika – 5. Veranstaltung der “Stop-EPA-Tour” von attac und Partnerorganisationen, September 2015)
- Anm. JJ: Wenn eine friedliche Welt gelingen soll, muss es gelingen, in den hauptverantwortlichen Ländern wieder das Wirken ökonomischer Macht sichtbar zu machen, mit all ihren verheerenden Konsequenzen nach innen und außen, und zwar gegenüber jener Zivilgesellschaft, die eben genau an dieser friedlichen, besseren Welt interessiert ist. Frieden muss dabei ein positiver Frieden sein, der nicht nur auf der Abwesenheit von Krieg, sondern ebenso der Anwesenheit von sozialer Gerechtigkeit nach innen und außen beruht, ansonsten wird er kein Frieden sein. Hier scheint in einer Zeit extremer sozialer und politischer Polarisierung noch viel zu lernen zu sein. Zur Entwicklung der EPA-Zwangsvereinbarungen der EU gegenüber den betroffenen Ländern siehe eine Übersicht der EU-Kommission mit Stand vom Juni 2018 [↩]