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No 443

>>[…] der berühmte Yale Soziologe William Graham Sumner warnte, dass >>die unvermeidliche Auswirkung des Imperialismus auf die Demokratie<< es sei, dass er >>die Freiheit verringert und Disziplin erfordert. Er wird… stärkere und ausgefeiltere Regierungsapparate notwendig machen<< und einen zunehmenden >>Militarismus<<.
Ein Jahrhundert später machten sich einflussreiche Amerikaner immer noch Sorgen um das Imperium, wenn auch weniger um den Preis der Eroberung, als um die Folgen des Verlustes. Präsident Barack Obama sprach vor dem Kongress im Jahr 2010 inmitten einer brenzligen Wirtschaftskrise und warnte vor ernsthaften Herausforderungen für die globale Macht Amerikas. >>China wartet nicht darauf, seine Wirtschaft auf Vordermann zu bringen. Deutschland wartet nicht. Indien wartet nicht. … Diese Nationen spielen nicht um den zweiten Platz.<< Dann verkündete er auf dem rhetorischen Höhepunkt, der tosenden Applaus beider Parteien erhielt, >>Nun, ich akzeptiere keinen zweiten Platz für die Vereinigten Staaten von Amerika.<< Dieses Motiv ein paar Tage später wiederholend, lehnte Vizepräsident Joe Biden jeden Vergleich mit absteigenden europäischen Imperien ab, darauf bestehend, “Wir werden weiterhin der bedeutendste und dominanteste Einfluss auf der Welt sein, solange unsere Wirtschaft stark ist.<<1

(Alfred McCoy, US-amerikanischer Historiker – In the Shadows of the American Century – The Rise and Decline of US Global Power, 2017, Übers. Maskenfall)

  1. Anm. JJ: Nicht erst die jüngsten extraterritorialen Sanktionen der USA in Sachen Nord Stream 2 sollten – mit den republikanischen und demokratischen Mehrheiten, mit denen sie verabschiedet wurden – einmal mehr deutlich gemacht haben, dass die Trumps und Obamas nichts anderes sind, als Variationen auf demselben imperialen Thema. Ökonomische Strafen sind da ja noch der oberflächlich fast zivilisiert anmutende Hebel, mit dem die Interessen der US-Schachbrettgeopolitiker durchgesetzt werden, bedenkt man das reichhaltige und wohl erprobte Repertoire an “Argumenten”, die ansonsten ins Feld geführt werden, wenn es darum geht, “Wohlverhalten” in der Welt hervorzufördern. []

Jascha Jaworski

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