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No 585

“Aber das andere, was ich sagen möchte, ist, dass wir oft von Monarchie als Anachronismus sprechen. Sie kam also in eine Welt, in der die Monarchie normal war, und jetzt ist sie ein Anachronismus. Tatsächlich haben wir immer noch eine Weltordnung, in der es sowohl in Großbritannien als auch in den Kolonien eine enorme Konzentration von Reichtum und Macht in den Händen einiger weniger gibt. Und die Monarchie ist in gewissem Sinne wirklich nicht anachronistisch. Sie repräsentiert genau das, wovon wir auf der ganzen Welt regiert werden, in den USA ebenso wie anderswo: Macht und Privilegien und Reichtum in den Händen einiger weniger, die der Rest von uns dann anbeten und als vollkommen normal betrachten kann. Die Monarchie ist wirklich ein Aspekt der Plutokratie, der Herrschaft der Reichen. Und das hat sich von 1952 bis 2022 nicht wesentlich geändert. Wenn überhaupt, sind wir wieder hier, regiert von einer Handvoll Oligarchen auf der ganzen Welt, während die einfachen Menschen in Großbritannien und darüber hinaus Entbehrungen erleiden. Ich frage mich also ein wenig, ob wir tatsächlich in einer ganz anderen Welt leben als der, die sie geerbt hat.”

(Proya Gopal, Professorin für Postkoloniale Studien am Englischen Institut der Universität Cambridge – Roundtable: Amid Tributes to Queen Elizabeth, Deadly Legacy of British Colonialism Cannot Be Ignored, im Interview mit DemocracyNow!, DemocracyNow.org, 9.9.2022, Übers. Maskenfall)

Jascha Jaworski

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