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No 621

“Deswegen geht es darum, diesen Preisschock erst gar nicht entstehen zu lassen, um sozusagen, erst gar nicht so einen Vorwand zu erzeugen, in diesen ganzen anderen Bereichen dann auf so eine relativ koordinierte Art und Weise Preise zu erhöhen. Wenn das trotzdem passiert, braucht man, glaube ich, zusätzlich eine Übergewinnsteuer, weil, was hier ja passiert, ist, dass Unternehmen eben auf einmal – indem sie ihre Preise extrem erhöhen – ihre Profitmargen und ihre Profite erhöhen können, auf eine Art und Weise, wie sie es in normalen Zeiten nicht tun könnten. Weil, wenn sie sich in normalen Zeiten so verhalten würden, würden sie ihren Marktanteil verlieren, dann würde ganz schnell ihr Volumen kollabieren, weil die Kunden von dem einen Unternehmen zum anderen gehen würden, und jedes von diesen Unternehmen extrem mächtige globale Produktionsnetzwerke hat, und deswegen auch eine Erhöhung der Nachfrage ziemlich schnell bedienen kann. Und deswegen wäre es gar nicht möglich, sich so zu verhalten. Aber in dem Kontext von so einem Schock ist es jetzt eben auf einmal möglich. Deswegen braucht es eine Art von ‘guard rail’, also es braucht eine Art von Begrenzung, dass sozusagen gar nicht erst der Anreiz entsteht, sich auf diese Art und Weise preissteigernd zu verhalten.”

(Isabella Weber, Ökonomin – Ökonomin Isabella Weber über China & Inflation – Jung & Naiv: Folge 640 [1], YouTube-Kanal von jung & naiv, 5.5.2023)