“Und der einzige Grund, warum Israel diesem Text erst in dieser Woche zugestimmt hat, ist, dass es keinen Druck aus den USA befürchten musste. Tatsächlich hatte es bedingungslose Unterstützung und Kollusion aus den USA.
Und es ist ganz klar, dass sich im letzten Monat nur die eindeutige Botschaft des neuen Trump-Teams an Netanjahu geändert hat: Sie wollen sich während der Amtseinführung und an ihrem ersten Tag im Amt nicht mit einer außenpolitischen Krise im Nahen Osten auseinandersetzen. Und sie wollen sich vor allem nicht mit einer Krise auseinandersetzen, die amerikanische Geiseln im Nahen Osten einschließt. Sie wollen Ronald Reagan im Jahr 1981 sein, nicht Jimmy Carter. […]
[…] ich beziehe mich auf die Geiselnahme im Iran, die als großer Faktor für Jimmy Carters Wahlniederlage im Jahr 1980 gilt, und dass diese amerikanischen Geiseln erst freigelassen wurden, nachdem Carter das Weiße Haus verlassen und Reagan es betreten hatte. Und Trump will in dieser Hinsicht ganz klar kein Carter sein; er will ein Reagan sein. Netanjahu hat die Botschaft laut und deutlich verstanden und deshalb unterschrieb er auf der gepunkteten Linie. […] Ich denke, Netanjahu hofft nun, dass Trump, da er sich so sehr auf den 20. Januar konzentriert, innerhalb weniger Wochen das Interesse verliert und dass Netanjahu dann in der Lage sein wird, den Deal zunichte zu machen, wenn die erste Phase zu Ende geht, denn wie Gideon Levy erwähnte, wird die zweite Phase noch ausgehandelt und muss noch abgeschlossen werden.”
(Mouin Rabbani, Experte für den Nahen und Mittleren Osten, ehem. leitender Analyst der International Crisis Group – Gideon Levy & Mouin Rabbani on Ceasefire: >>Netanyahu Will Do Everything Possible<< to Kill It Later, DemocracyNow!, 17.1.2025, Übers. Maskenfall)