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Kirchentag paktiert mit Bundeswehr

Langsam sollten wir gelernt haben, dass das Böse, i. S. Menschenschädliche/Leiderzeugende, nicht als Belzebub, behörnt, mit Hufen und Klauen und Schwefel spuckend unter uns weilt. Derartige Bilder taugen nur für Hollywoodwelten, ermöglichen uns jedoch keine sinnvolle Unterteilung der gesellschaftlichen Phänomene in solche, denen wir mit Wohlwollen zu begegnen und solche, gegen die wir Widerstand zu leisten hätten. Es ist doch die große Kunst des modernen Bösen, dass es indirekt in seiner Wirkung, schönrednerisch und elegant im Auftreten ist, dass es Meister darin ist, die dunklen Interessen zu verdecken oder selbige gar in einem abstrakten System der Verantwortlichkeiten und Profite sich zur Gestaltlosigkeit zerstreuen zu lassen. Krieg ist Frieden und Frieden ist Krieg. Und wer seine Mitmenschen auf einem Kirchentag mit der gebotenen Empörung darauf hinweist, dass Töten (Massaker von Kunduz), Diktaturensicherung und Kriegsführung für Handelsinteressen nicht der ursprünglichen Botschaft von Jesus Christus entsprechen, wird diffamiert und mit Repression bedacht, während die Werbefiguren der neuen Welt des systematisierten Tötens den kirchlichen Resonanzkörper für ihre Predigten von Bomben und Drohnen – pardon – “Verantwortung in der Welt” und “Durchsetzung der Menschenrechte” nutzen dürfen:

“Die Bundeswehr kommt an”

Jascha Jaworski

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