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Yanis Varoufakis zur Mainstream-Ökonomie

Der griechische Volkswirt Yanis Varoufakis zeigt die methodischen Fehler der Mainstream-Ökonomie auf.

Yanis Varoufakis im DRadio-Interview

Zu den Modellen von Carmen Reinhart und Kenneth Rogoff, die die Grundlage (einen Vorwand) für die Austeritätspolitik darstellten (Beeinträchtigung des Wachstums ab 90% Staatsschuldenquote), sich allerdings bereits aufgrund von kürzlich nachgewiesenen Rechenfehlern widerlegte, sagt Varoufakis:

Dieses Beispiel zeigt etwas noch Beunruhigenderes als nur die Neigung der Ökonomen zu technischen Fehlern. Auch wenn die statistischen Berechnungen richtig gewesen wären, haben sie den sehr viel schwereren Fehler gemacht, Korrelation mit Kausalität zu verwechseln. Auf einer statistischen Grundlage ist es nicht möglich, zu behaupten, eine bestimmte Verschuldungsrate führe zum Rückgang des Wachstums. Wir betreiben keine Experimentalwissenschaft. Wir sind keine Physiker, die Laborversuche durchführen können.

Jedes Jahr zu Weihnachten steigt die Nachfrage nach Kinderspielzeug. Das bedeutet aber nicht, dass Weihnachten durch die erhöhte Nachfrage nach Spielzeug verursacht wird. Politiker haben politische Ziele. Da ist es insbesondere für Finanzminister verführerisch, die jeweilige Politik so darzustellen, als beruhe sie auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Man fühlt sich besser, wenn man die eigene Politik mit theoretischen Modellen begründen kann, die von sogenannten Wirtschaftsweisen angeboten werden.

Johannes Stremme

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