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Thomasz Konicz zur neuesten Ausbeutungstechnik an Studierenden

Tomasz Konicz berichtet auf Telepolis von der jüngsten Selbstausbeutungsinnovation im real existierenden Kapitalismus, bei der Studierende ihr zukünftiges Lohneinkommen um die Rendite eines privaten Investors schmälern lassen sollen. Doch diesmal nicht nach altbekanntem Muster, bei dem abhängig Beschäftigten der Mehrwert ihrer Arbeit auf Unternehmensebene saftig abgeschöpft wird, nein, diesmal ist der arbeitende Mensch selbst das Investitionsobjekt, ganz nach dem Motto “Ich-AG” und “Selbstinvestment”:

“Studierende als Investitionsobjekte”

Unterfinanzierte Universitäten bei immer höherem Bildungsverwertungszwang auf dem Arbeits”markt”, obwohl, nein, weil zugleich die Vermögen rasch in ihrer Höhe und ungleichen Verteilung voranschreiten und die öffentlichen Kassen per Steuererleichterung, Bankschuldenübernahme oder Schuldenbremse in die Finanznot getrieben werden. Hier hat der Neoliberalismus erfolgreich künstliche Probleme hervorgebracht, die dann “glücklicherweise” wiederum mit neoliberalen Lösungen bekämpft werden können, um dem Ziel einer totalen Marktzurichtung nicht nur von Ökonomie, sondern der gesamten Gesellschaft immer näher zu rücken. Da fragt sich nur noch, ob die Studierenden und zukünftigen Lohnbezieher_innen demnächst neben ihren Universitätsnoten auch noch mit Ratings von Standard & Poor’s oder Fitch versehen werden. Steigt dann die Quote der von Depression oder Angststörungen Betroffenen aufgrund zunehmendem Konkurrenz- und Leistungsdrucks signifikant an, kommt es zu einem Downrating und die Investoren verlangen einen Risikoaufschlag.

Jascha Jaworski

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