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Offenener Brief von Paul Weidmann an den SoVD SH

Maskenfall-Freund Paul Weidmann ist vor einiger Zeit dem Sozialverband (SoVD) beigetreten, um sich gesellschaftspolitisch zu organisieren. Zum Selbstverständnis schreibt der Sozialverband Deutschland auf seiner Homepage:

“Der SoVD ist eine starke Gemeinschaft mit rund 560.000 Mitgliedern. Bei uns können Sie sich engagieren und mit anderen gemeinsam aktiv werden. Einer von 2.300 Ortsverbänden ist sicher auch in Ihrer Nähe. Soziale Gerechtigkeit steht im Mittelpunkt unserer Arbeit. Wir setzen uns für den Ausbau und den Erhalt der sozialen Sicherungssysteme ein.”

Wer nun einen Blick allein auf die Rentenentwicklung wirft, sieht, dass es um die sozialen Sicherungssysteme nicht gut bestellt ist, nach vielen Jahren ihres Abbaus, der dem neoliberalen Zeitgeist folgt. Woran liegt es, dass sich die Menschen nicht zur Wehr setzen? Hierfür gibt Herr Weidmann vielleicht einen Hinweis mit den persönlichen Erfahrungen, die er im SoVD Schleswig-Holstein gemacht hat und in einem Offenen Brief an diesen schildert:

Dem SoVD bin ich beigetreten, da ich davon ausgehe, dass der Verband die Interessenvertretung der Rentnerinnen und Rentner, Menschen mit Behinderung und sozial Benachteiligten ist.

Zur Bundestagswahl 2013 wurde nun vom SoVD ein Fragenkatalog an die im Bundestag vertretenen Parteien übersandt. Die für mich wichtigste Frage drehte sich darum, dass sich die Rentnerinnen und Rentner heute 25 % weniger leisten können als vor 12 Jahren.

Während die Parteien auf die meisten Fragen ausschließlich mit Allgemeinplätzen antworteten, klammerten sie diese spezielle Frage sogar ganz aus. Auch auf meine Nachfrage anlässlich der Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl hin erhielt ich auf die o.g. Frage von den Parteienvertretern keine Antwort. Leider haben auch die offiziellen Vertreter des SoVD nicht auf die Beantwortung dieser zentralen Frage, die die meisten Mitglieder des SoVD betrifft, bestanden.

Da sich bei mir nun der Eindruck auftat, dass die Interessen der Mitglieder nicht ausreichend berücksichtigt werden, wollte ich mich stärker inhaltlich einbringen. Als dann die unsägliche Diskussion um das Thema Mütterrente in den Medien aufkam, und sich der SoVD SH nicht veranlasst sah, sich für die Rentenansprüche der Mütter einzusetzen, übersandte ich zwei Beiträge zu diesem Thema an den Landesverband SH zu ihrer Veröffentlichung. Eine Veröffentlichung blieb jedoch aus. Ich sandte dann diese Beiträge an die regionale und überregionale Presse, die es aufgriff und veröffentlichte.

Leider kam mir im Zuge der geschilderten Ereignisse der Eindruck auf, dass inhaltliches Engagement der Mitglieder beim SoVD SH offenbar nicht erwünscht ist.

Dieser Eindruck bestätigte sich, als mir vom Sozialreferenten des Landesverbandes schließlich mitgeteilt wurde, dass ich bei der Durchsetzung sozialer Belange doch besser bei Nichtregierungsorganisationen oder Parteien aufgehoben wäre.

Mir drängt sich hier die Frage auf: Ist der SoVD tatsächlich die Interessenvertretung der Rentnerinnen und Rentner, der Menschen mit Behinderung und sozial Benachteiligten? Oder sieht er seine Aufgabe nur darin, Einladungen zu Grünkohl und Schweinebacke, sowie Kaffee und Kuchen zu versenden?

Paul Weidmann

Jascha Jaworski

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