Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken
3

No 13

“Die ganze Geschichte des Papsttums, wie sie durch Tausende von zuverlässigen Quellen und von handgreiflichen historischen Dokumenten unwiderleglich festgenagelt ist, erscheint für den unbefangenen Kenner als ein gewissenloses Gewebe von Lug und Trug, als ein rücksichtsloses Streben nach absoluter geistlicher Herrschaft und weltlicher Macht, als eine frivole Verleugnung aller der hohen sittlichen Gebote, welche das wahre Christentum predigt: Menschenliebe und Duldung, Wahrheit und Keuschheit, Armut und Entsagung. Wenn man die lange Reihe der Päpste und der römischen Kirchenfürsten, aus denen sie gewählt wurden, nach dem Maßstabe der reinen christlichen Moral mustert, ergibt sich klar, daß die große Mehrzahl derselben schamlose Gaukler und Betrüger waren, viele von ihnen nichtswürdige Verbrecher. Diese allbekannten historischen Tatsachen hindern aber nicht, daß noch heute Millionen von »gebildeten« gläubigen Katholiken an die »Unfehlbarkeit« dieses »Heiligen Vaters« glauben, die er sich selbst zugesprochen hat[…]”

(Ernst Haeckel, Zoologe und Philosoph – Die Welträtsel)

Jascha Jaworski

3 Kommentare

  1. Völlig unerträglich der Medienrummel, verbunden mit dem noch weniger verständlichen Zulauf, mit der sich diese überflüssige Instanz/Papst ihre Interessen erschleicht und es schafft sich in das kollektive Bewußtsein einzunisten. Erschreckend dabei die Kritiklosigkeit mit der die Kirche es schafft die wirklich wichtigen Themen und Notwendigkeiten nicht nur in dieser Gesellschaft zu ignorieren und auszuklammern.
    Um Stephane Hessel zu zitieren, sollten wir Schluss machen mit dem ins uferlose ansteigenden Wachstumsfetischismus, der für einige wenige Menschen ein Paradies hier auf Erden ist, jedoch für millaren Menschen und anderer Geschöpfe die reinste Hölle auf Erden.

    • Das Missverhältnis aus Begeisterung für den Papst und lebensnahem Bedeutungsüberschuss durch den Papst, ist mir auch schleierhaft. Anmerken zu der Wachstumsaussage möchte ich hingegen zwei Dinge:
      – Wachstum muss nicht rauchende Fabrikschlote bedeuten, da das BIP als Wachstumsanzeiger auch dadurch steigt, dass die Menschen mehr Dienstleistungen miteinander austauschen und hierzu zählen auch Bildung und Pflege, zwei Dinge, die in diesem Land unbedingt wachsen sollten (aber auch der Umbau hin zu umweltfreundlicherer Produktionsweise würde Wachstum erzeugen).
      – Da die Menschen nicht nur in diesem Land durch Geld Geld verdienen wollen (was unter moderaten Zinsen nicht ganz unsinnig sein muss), sind wir auf Wachstum angewiesen, da ansonsten jene Menschen, die kein Geld haben, das ihnen weiteres Geld einbringt, sondern ihr Geld über Arbeit erzielen, immer mehr von ihrem Stück des Kuchens lassen müssten. Daher könnten wir auf Wachstum nur in dem Maße verzichten, wie wir zugleich bereit sind, von oben nach unten umzuverteilen. (Dass Umverteilung wiederum im Trend der Zeit liegen müsste, fällt hoffentlich zumindest den wahlwirksamen Menschen in diesem Lande bald auf).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.