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No 164

“Aber es ist ja wesentliches Charakteristikum der moralischen und intellektuellen Verkommenheit der Eliten, daß einfachste Symmetriebetrachtungen geradezu aggressive Reaktionen der >Diskursverwalter< auslösen. Eine verständliche Reaktion, denn sonst könnte ja jeder kommen und auf die Symmetrie der Gültigkeit von Argumenten verweisen… Die westliche Geschichte war nun mal, das ist Teil unserer kulturellen Identität, auf Asymmetrie gebaut: In Kontinuität mit der Haltung von Kolonialmächten sind Kriege bei uns immer Teil der edlen Motiven entspringenden >zivilisatorischen Mission<, während sie >anderswo< – ob Afrika, China oder Rußland >zutiefst irrationalen< Motiven entspringen. Zudem ist es ja gerade Teil der westlich-imperialen Moral, daß das als Teil der >universellen Menschenwürde< deklarierte >>Recht auf Selbstverteidigung<< immer nur ein Recht des Stärksten ist – es gilt für die USA und Israel, aber nie für deren Opfer – denn deren Selbstverteidigung ist natürlich >>Terrorismus<<. Wie wenig newspeak reicht doch bereits, um die Gewalt des Stärkeren in den Köpfen als >Friedensordnung< zu verankern! Und die Intellektuellen dabei immer vorneweg – ob beim Vietnamkrieg, beim Chileputsch 1973, beim Kosovokrieg, etc. etc. […]”

(ein Maskenfallleser, August 2014)

Jascha Jaworski

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