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No 165

“Es gibt […] eine sehr offensichtliche und geradezu einfache Verbindung zwischen dem Krieg in Vietnam und dem Kampf, den ich und andere in Amerika führen. Vor einigen Jahren gab es einen strahlenden Moment in diesem Kampf. Es schien, dass den Armen, beiden, Schwarzen wie Weißen, durch das Programm gegen Armut ein wirkliches Versprechen gemacht wurde. Es gab Versuche, Hoffnungen und einen neuen Anfang. Dann kam die Aufrüstung in Vietnam. Und ich sah, wie das Programm kaputt gemacht wurde, als wäre es ein nutzloses politisches Spielzeug einer Gesellschaft gewesen, die versessen auf Krieg ist. Und ich weiß, dass Amerika niemals die nötigen Gelder oder Energien in die Rehabilitation seiner Armen investieren würde, solange Unternehmungen wie Vietnam damit fortfahren, Menschen und Fähigkeiten und Gelder wie ein dämonisches, zerstörerisches Saugrohr abzuziehen. Und ihr mögt es nicht wissen, meine Freunde, doch es wird geschätzt, dass wir 500.000 Dollar für jeden feindlichen Soldaten ausgeben, der umgebracht wird, während wir nur 35 Dollar für jede Person ausgeben, die als arm gilt, und ein großer Teil dieser 35 Dollar wird aufgewendet für Gehälter von Menschen, die nicht arm sind. Daher sah ich mich zunehmend dazu veranlasst, den Krieg als einen Feind der Armen zu betrachten, und ihn als einen solchen zu attackieren.”1

(Martin Luther King, US-amerikanischer Bürgerrechtler – Why I Am Opposed to the War in Vietnam, Rede vom 30.4.1967, Übers. Maskenfall)

  1. Original: “There is…a very obvious and almost facile connection between the war in Vietnam and the struggle I and others have been waging in America. A few years ago there was a shining moment in that struggle. It seemed that there was a real promise of hope for the poor, both black and white, through the Poverty Program. There were experiments, hopes, and new beginnings. Then came the build-up in Vietnam. And I watched the program broken as if it was some idle political plaything of a society gone mad on war. And I knew that America would never invest the necessary funds or energies in rehabilitation of its poor so long as adventures like Vietnam continued to draw men and skills and money, like some demonic, destructive suction tube. And you may not know it, my friends, but it is estimated that we spend $500,000 to kill each enemy soldier, while we spend only fifty-three dollars for each person classified as poor, and much of that fifty-three dollars goes for salaries to people that are not poor. So I was increasingly compelled to see the war as an enemy of the poor, and attack it as such.” []

Jascha Jaworski

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