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No 185

“Eine neue Inlandsversion des Pentagon genannt Ministerium für Heimatschutz wurde 2002 errichtet. Eine >>Geheimdienstgemeinschaft<< aus 17 großen Behörden und Einrichtungen, verstärkt durch hunderttausende privater Sicherheitsdienstleister, ist ins Endlose expandiert und hat schrittweise einen globalen Überwachungsstaat geschaffen, der weit über die Vorstellungen der totalitären Mächte des 20. Jahrhunderts hinausreicht. In diesem Prozess hat sich der nationale Sicherheitsstaat in einen Halbschatten der Geheimhaltung begeben, der die amerikanische Bevölkerung theoretisch >>sicher<< und dabei bemerkenswert unwissend über das gehalten hat, was in ihrem Namen geschehen war. Die Funktionsträger agierten zunehmend in einer straffreien Zone, außerhalb der Reichweite von Verantwortlichkeit, Gesetz, Gerichten und Hafteinrichtungen.
[…] Trotz der einigen tausend Amerikaner, die am 11. September 2001 gestorben sind, übersteigt die Gefahr des Terrorismus zwar die Gefahr durch Haiattacken, jedoch ansonsten nicht vieles andere im amerikanischen Alltag. Noch bemerkenswerter ist, dass der nationale Sicherheitsstaat auf einem Fundament des nahezu gänzlichen Versagens errichtet wurde. […]
Es funktioniert in etwa so: beginne mit dem Umstand, dass am 11. September 2001 der weltweite Dschihadismus eine kleine Bewegung auf diesem Planeten war. Seit dem September 2001, unter dem Druck der amerikanischen Militärmacht, ist er geographisch explodiert, während die Anzahl der dschihadistischen Organisationen sich vervielfältigt hat und die Anzahl der Menschen, die solchen Gruppen beitreten, regelmäßig und wiederholt angestiegen ist, eine Wachstumsrate, die mit den Anstrengungen Washingtons, den Terrorismus und seine Infrastruktur zu zerstören, zu korrelieren scheint. Mit anderen Worten, der weltweite Krieg gegen den Terrorismus war und bleibt ein weltweiter Krieg für die Erzeugung des Terrorismus. Und Terrorgruppen wissen das.”

(Tom Engelhardt, Autor und Herausgeber von tomdispatch.com – A Self-Perpetuating Machine for American Insecurity, 6.1.2015, Übers. Maskenfall)

Jascha Jaworski

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