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No 192

“Kommen wir zu den Protesten. Der Maidan war ein legitimer Protest gegen soziale, wirtschaftliche und politische Missstände der Regierung. Die Medien begleiteten das Geschehen von Anfang an mit täglichen, ausführlichen Reportagen. Man hätte sich eine ähnliche Berichterstattung auch über Proteste in Griechenland und Spanien gegen die EU-Sparpolitik gewünscht. Erinnern wir uns: Die Tagesschau-Redaktion betrachtete massive Anti-Austeritätsproteste gegen die EU und den IWF in Madrid mit tausenden Demonstranten, die das Parlament umzingelten und von der spanischen Polizei gewaltsam zerschlagen wurden, als irrelevant und sendete nicht einmal eine kurze Meldung darüber. In einem Bericht von amnesty international >>Spain: The right to protest under threat<<, heißt es: >>In 2012, there were nearly 15,000 demonstrations throughout Spain, amounting to around 40 per day. In 2013, there were 4,500 demonstrations in Madrid alone: an increase of 1,000 from the year before.<< Fast nichts konnte man darüber aus den deutschen Mainstreammedien erfahren. Die brutale Polizeigewalt und staatlichen Einschränkungen von Versammlungsfreiheit und Meinungsfreiheit, von der konservativen Regierung unter Ministerpräsident Mariano Rajoy in Spanien verordnet, wurden als Fußnote abgetan […]”1

(David Goeßmann, freier Journalist und Mitbegründer von Kontext-TVBerichterstattung mit Schlagseite – Halbwahrheiten, Doppelstandards und Schweigen, in: Ukraine im Visier)

  1. siehe zu den spanischen Protesten erneut: “Spanische Regierung geht gegen soziale und freiheitliche Grundrechte vor – USA zögern”, zu den Hintergrundinteressen in Sachen Ukraine siehe z.B.: “Westliche Geopolitik und ihre Umsetzung – das Beispiel Ukraine (Teil 1)” oder “Ein Jahr nach dem 22. Februar 2014” (Kai Ehlers) []

Jascha Jaworski

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