“Ich hoffe wirklich, dass Deine Verhandlungspartner ein bißchen Deinen guten ökonomischen Vorschlägen zuhören werden, damit ein wenig Makroökonomie – so ‘gefährlich’ das auch sein möge – vielleicht in ECOFIN [EU-Finanzministerrat, JJ] Einzug hält. Vielleicht wird auch die Idee verstanden werden, dass Kontraktionen kontraktiv wirken [i.S. Kürzungen führen zu Wirtschaftseinbruch und verschlechtern die Position, JJ], und, weißt Du, wie Du es erwähntest, dass 43% der Kredite notleidend sind, dass wenn man eine Depression so schwerwiegend wie Eure hat, man es natürlich mit einer Menge notleidender Kredite zu tun bekommt. […] es gibt ein berühmtes Buch, das einige hier kennen werden […] >>This time is different<<, und es handelt von Finanzkrisen, die tiefgreifend und langanhaltend sind. Aber Fakt ist, man bekommt es mit einer Finanzkrise zu tun, wenn man eine ökonomische Krise hat, die tiefgreifend und langanhaltend ist. […]”1
(Joseph Stiglitz, US-Ökonom und ehemaliger Vizepräsident und Chefökonom der Weltbank, zu Yanis Varoufakis – INET Konferenz vom 8. bis 11. April 2015 unter dem Titel >>Liberté, égalité, fragilité<<)
- Übers. Maskenfall, Original: “I do hope that Your negotiating partners listen to some of Your good economics, bringing in, maybe into ECOFIN actually some macroeconomics – as ‘dangerous’ as that might be. Maybe the idea that contractions are contractionary will come to be understood and that, You know, You were mentioning 43% of the loans were non-performing, when you have a depression as bad as Your depression, of course, you gonna have a lot of non-performing loans. […] there is a famous book some many will know […] “This time is different” and talking about financial crises being deep and long. But, the fact is that, you get a financial crisis when you have an economic crisis that is deep and long. […]” [↩]