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No 223

“Was ist zu tun? Das Stichwort Ursachenbekämpfung ist wohlfeil, wenn man am Münchener Hauptbahnhof steht. Es bleibt im ersten Schritt nichts anderes übrig, als Zeit zu kaufen durch eine großzügige, kreditfinanzierte Versorgung der Asylsuchenden hierzulande und im Rest Europas, um diese Zeit dann für internationale Verhandlungen zur Befriedung des Nahen und Mittleren Ostens zu nutzen. Doch es ist so gut wie ausgeschlossen, dass die dafür erforderliche wirtschaftspolitische Kehrtwende in Europa vom gegenwärtigen politischen Personal zustande gebracht wird, das sie ja explizit ablehnt. So werden die Flüchtlinge von denen zu Sündenböcken gemacht werden, die unter der herrschenden Wirtschaftspolitik leiden, denen aber eine Ursachenanalyse zu mühsam ist und die die Flüchtlingsströme lieber als Wasser auf ihre nationalistischen Mühlen lenken wollen.”

(Heiner Flassbeck, ehem. Chefvolkswirt der UNCTAD [1] und Blogger – “Sparen für die Flüchtlinge” [2], flassbeck-economics, 17.9.2015)