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No 229

“Demnach wird das stärkste Gefühl, den Tod zu transzendieren, dadurch erzeugt, am heroischen Triumph über das Böse teilzunehmen. Mit anderen Worten, durch Besorgnis über die Vergänglichkeit werden Menschen zu Weltbildern und Führern hingezogen, die sie am überzeugendsten mit dem Gefühl ausstatten, dass sie Teil von etwas Großem sind und eine Mission haben, heroisch über diejenigen, die böse sind, zu triumphieren; rigide Weltbilder und charismatische Führer, die klar darlegen, wer gut und wer böse ist, werden hier am erfolgreichsten sein. […] Forschung zur TMT [Terror Management Theory] konnte diese Vorstellungen auf zahlreiche Arten bestätigen. […]
In Anbetracht der häufig destruktiven Mittel, auf die Menschen zurückgreifen, um die Furcht vor der Vergänglichkeit zu bewältigen, wie können wir solche Einflüsse verringern? Erfreulicherweise haben eine Reihe an Forschungsarbeiten diese Frage behandelt und sie schlagen Möglichkeiten vor, in denen solche Reaktionsweisen vermindert oder gar umgekehrt werden können. […] Harmon-Jones et al. (1997) und andere konnten die spezifische Annahme bestätigen, dass die Stärkung des Selbstwertgefühls einer Person sie dazu befähigen würde, über die Vergänglichkeit nachzudenken, ohne nachfolgend den Anstieg der Verfügbarkeit von Todesgedanken und die damit verbundenen Abwehrreaktionen zu erleben. […] Menschen können ebenso existentiellen Schutz aus der Bindung an die ihnen Nahestehenden ziehen. […] Ein weiterer Pfad zur Verminderung schädlicher Arten der Schreckensbewältigung fokussiert nicht auf die Stärkung der existentiellen Abschirmung, sondern darauf, die Reaktionsweisen in konstruktivere Richtungen zu leiten. Dies kann dadurch erreicht werden, dass Weltbilder angesprochen werden, die Toleranz und Weltoffenheit unterstützen.”1

(Greenberg & Arndt, Terror Management Theory, Handbook of Theories of Social Psychology, 2012)

  1. Übers. Maskenfall, Original: “So the greatest sense of death transcendence is provided by participating in a heroic triumph over evil. In other words, concerns about mortality will draw people toward worldviews and leaders who provide them most compellingly with a sense that they are part of something great and have a mission to heroically triumph over those who are evil; rigid worldviews and charismatic leaders that clearly delineate who is good and who is evil will do this best. […] TMT research has supported these ideas in a number of ways. […] [S. 408] Given the often destructive means that people use to manage the fear of mortality, how can we reduce such effects? Fortunately, a number of lines of research have addressed this question and suggest ways such responses can be reduced or even reversed. […] Harmon-Jones et al. (1997) and others have supported the specific hypothesis that bolstering an individual’s self-worth would enable the person to contemplate mortality without experiencing subsequent increases in death thougt accessibility and associated defensive responses. […] People can also derive existential protection through their attachments with close others. […] Another tack for mitigating harmful forms of terror management focuses not on fortifying the existential shield, but on funneling the routes that responses take in more constructive directions. This can be achieved by appealing to worldviews that espouse tolerance and open-mindedness. [S. 410]” []

Jascha Jaworski

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