Interpretation der angegebenen Lohnzurückhaltung
Die im ausgemalten Bereich angegebene Lohnzurückhaltung gibt an, welcher Geldbetrag der Gesamtheit der ArbeitnehmerInnen zusätzlich (im Zeitraum von 1999 – 2013) zugestanden hätte, wenn man der üblichen Forderung, dass man ArbeitnehmerInnen und Arbeitgeberseite gleichmäßig am Wertezuwachs der Volkswirtschaft beteiligt, folgen würde. In der übrigen Nachkriegszeit war dies nicht nur fast immer der Fall, sondern wurde auch durch einige Begründer der sog. “Sozialen Marktwirtschaft” als ein wichtiger Grundsatz ausgegeben.
Die im Zusammenhang mit den Tariflöhnen angegebene Lohnzurückhaltung (blaue, gelbe Füllung) geht von der Annahme aus, dass alle ArbeitnehmerInnen eine prozentuale Lohnsteigerung erhalten hätten, wie jene der jeweilig dargestellten Teilgruppe.
Bemerkungen zur Berechnung
Es wurden zunächst für jedes Jahr die fiktiven Löhne (Lohnsumme1), die zustande gekommen wären, wenn sich die Reallöhne seit 1999 im Gleichklang mit der Produktivität (= verteilungsneutral) entwickelt hätten, berechnet. Von diesen Beträgen wurden jeweils die tatsächlich ausgezahlten Löhne (Lohnsumme) des entsprechenden Jahres abgezogen. Der so gewonnene Betrag ergibt die jährliche Lohnzurückhaltung, sozusagen den Fehlbetrag zwischen tatsächlichen Löhnen und Verteilungsneutralität eines bestimmten Jahres. Der in den Grafiken genannte Gesamtbetrag der Lohnzurückhaltung, wurde aus der Summe der jährlichen Lohnzurückhaltung im Zeitraum von 1999 bis 2013 gewonnen.
- Summe der Jahreslöhne aller ArbeitnehmerInnen [↩]
Mit den Grafiken bringen Sie die Zusammenhänge sehr deutlich zum Ausdruck.
Es ist unfassbar, wie die Deutschen abgeockt weden.
Der übermäßige Export ist für Deutschland und Europa nicht mehr zu akzeptieren.
Wir müssen ebdlich die Probleme in Angriff nehmen. D.h. Lohnerhöhung in der BRD um die Nachrfage zu steigern.
Ich finde die Daten gut aufbereitet. Können Sie neuere Zahlen ergänzen oder einen Tipp geben, wo man diese gut aufbereitet findet?
Am meisten erschreckt mich der Unterschied zwischen der Arbeitsproduktivität und dem Tarifstundenlohn. Wissen das die Gewerkschaften denn nicht? Oder sind sie von den Arbeitgebern gekauft? Oder sind sie einfach nicht mehr mächtig genug, die Rechte der Arbeitnehmer durchzusetzen?
Wahrscheinlich treffen zumindest die letzten zwei zu. Wir brauchen endlich wieder starke, unabhängige Gewerkschaften, die dem neoliberalen Wahnsinn Einhalt bieten.