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“Die Reichen sind die wahren Sozialschmarotzer”

Auf Telepolis ist ein sehr lesenswertes Interview erschienen:

Wenn man sich ansieht, was uns die Rettung der Banken kostet, von der die Reichen genauso profitieren, weil damit auch ihre Einlagen abgesichert wurden und dazu zählt, wie viel Geld der Allgemeinheit durch großzügige Steuergeschenke an Reiche und Unternehmen und durch Steueroasen flöten geht, dann kommen schließlich einige hundert Milliarden Euro zusammen.

Im Vergleich dazu sind die Kosten für Hartz IV ein Witz. Deshalb ist der Sozialschmarotzervorwurf gegen die Armen lächerlich – die Reichen sind die wahren Sozialschmarotzer. Anstrengungsloser Wohlstand, wie ihn einmal Westerwelle den Armen unterstellte, gibt es nur für die Reichen.

Zwar sind die Tafeln für die Leute hilfreich, der Skandal aber liegt darin, dass es überhaupt solche Tafeln in einem reichen Land wie Deutschland geben muss. Sollen Arme im Ernst dankbar dafür sein, dass sie mit Müll abgefüttert werden?

Ich habe jemanden getroffen, der auf dem Amt erzählt hat, dass er anschließend für seine kranke Mutter einkaufen geht. Worauf der Mann im Amt sofort konterte: “Was, sie gehen zu ihrer Mutter essen? Das müssen wir ihnen dann aber abziehen.”

Philipp Stern

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