“Ehrlich gesagt bin ich wegen dieser Rede ziemlich aufgeregt. Und während ich heute mit meinem Herzen zu euch allen spreche, veranlasst mich meine moralische und politische Verpflichtung zu der Aussage, dass das einzig Angemessene, was man in dieser Zeit und gegenüber einer so großen Gruppe sagen kann, die Anerkennung der Gräueltaten ist, die gegenwärtig in Palästina geschehen. Ich möchte sagen, dass der derzeit stattfindende Völkermord von den Vereinigten Staaten politisch und militärisch unterstützt wird. Er wird von unseren Steuergeldern finanziert und seit 18 Monaten per Livestream auf unsere Smartphones übertragen. Und ich möchte heute nicht nur über meine eigene politische Einstellung sprechen, sondern für alle Menschen mit Gewissen und alle Menschen, die den moralischen Schaden dieser Gräueltaten spüren. Und ich möchte sagen, dass ich diesen Völkermord und die Mittäterschaft daran verurteile.”1
(Logan Rozos, Student der New York University – Abschlussrede von Logan Rozos für den Jahrgang 2025 an der NYU, 14.5.2025, X-Kanal von Ben Phillips, Übers. Maskenfall)
- Das, was man ansonsten nur aus den mahnenden Geschichtsbüchern und Filmen kennt, die Repression gegen diejenigen, die sich den Menschheitsverbrechen kritisch entgegenstellen, geschieht real und aktuell. Logan Rozos folgt seinem Gewissen und spricht den aktuell statt findenden Völkermord in Gaza an, und nein, es ist nicht seine übertriebene Meinung, er hat die Experten diversester Menschenrechtsorganisationen und der UN auf seiner Seite, auch sie beklagen mittlerweile, dass es sich um einen Völkermord handelt. Und nicht umsonst läuft der Prozess vor dem Internationalen Gerichtshof gegen Israel. Und genau dafür, dass Logan nicht schweigen will, nicht eines Tages von seinen Kindern oder Neffen und Nichten gefragt werden will, warum er nichts getan hat, obwohl er doch darum wusste, genau dafür enthält die Universität New York ihm gerade sein Diplom vor. Auch die Regierung der Vereinigten Staaten übt gerade massiven Druck auf die Universitäten aus, damit sie die Studierenden zum Schweigen bringen. Wo genau befindet man sich in der Geschichte, wenn man wieder in einer Zeit lebt, in der das Aussprechen der Wahrheit allein, einer Wahrheit, zu der man ethisch verpflichtet ist, weil sie all das repräsentiert, was Würde und Mitmenschlichkeit verkörpert, scharfe Repression nach sich zieht? Wir sind mittendrin. [↩]