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Gabriele Krone-Schmalz hält Mainstreamjournalist*innen den Spiegel vor

ZAPP hat die Journalistin und Hochschuldozentin Gabriele Krone-Schmalz zur beobachtbaren Kluft zwischen Mainstreammedien und großen Bevölkerungsteilen in Sachen Urkraine- und Russlandberichterstattung befragt. Frau Krone-Schmalz lässt hierbei keine Missverständnisse darüber aufkommen, auf wessen Seite die Fehler liegen:

“Das darf nicht sein” (Gabriele Krone-Schmalz im Interview mit ZAPP)

Frau Krone-Schmalz dürfte ihren KollegInnen mit dem Interview hilfreiche Hypothesen zur Erklärung der “seltsamen” Kluft zwischen Bevölkerung und Mainstreammedien an die Hand gegeben haben. Mögen diese sie nutzen, um sich zumindest ein wenig in beitragsqualitätssteigernder Selbstkritik zu üben. Hoffnungsvoll braucht man jedoch nicht sein, zumindest wenn man nicht – wie viele das offenbar tun – davon ausgeht, dass wir es im Westen mit ideologiefreien Zeiten zu tun hätten. Ideologisch sind angeblich immer nur die anderen, man selbst hingegen fordert für sich ein, allein von Vernunft, Verantwortung und Pragmatismus geleitet zu sein. Dabei ist dies doch eigentlich eine seltsam erklärungsbedürftige Überzeugung. Warum sollte dem denn so sein, außer, dass es sich eben so anfühlt? Hier aber dürfte eine mächtige Heuristik greifen, die Wahrnehmung und Denken stark beeinflusst: “die >>professionelle<< Mehrheit hat Recht”. Und so kann sich der Medienmainstream eben auch nicht vorstellen, dass der Fehler auf seiner Seite liegt und sucht verzweifelt nach einer Erklärung, da in diesem Fall von Medienschelte offenbar auch jene Bürger*innen aufbegehren, die man nicht leichtfertig in die “Spinner”-Ecke weglabeln kann.

Ohne ein entsprechendes Fundament zur systemischen Analyse des beobachteten Effekts dürfte jede Erklärung allerdings nicht mehr als eine Flickenschusterei erwarten lassen. Dabei gibt es doch ganz nützliche Erkenntnisquellen:

“A Propaganda Model” (Herman & Chomsky, 1988, ab S.257)

“Meinungsmacht – Der Einfluss von Eliten auf Leitmedien und Alpha-Journalisten – eine kritische Netzwerkanalyse” (basierend auf der Forschungsarbeit von Uwe Krüger)

“Plebejer müssen draußen bleiben” (Telepolis über eine Forschungsarbeit zur Journalistenauslese)

Jascha Jaworski

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