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No 23

“Ich schlage vor, wir sollten uns hoffend betätigen. Im Bloch‘schen Sinne. Nicht indem wir Luftschlösser bauen oder Wunschbildern nachhängen. Sondern indem wir die Pflicht auf uns nehmen, die humane Utopie zu entwickeln, die weder im Osten, noch im Westen jemals verwirklicht worden ist: Die Überwindung des humanen Schismas. Die alte Aufgabe ist immer noch unerfüllt. Wir müssen sie erfüllen. Für ein Land, in dem die Freien gleich und die Gleichen frei sind. […] Wem man in der Bundesrepublik den Mund verbietet, der wird sagen >>Ich kenne meine Grundrechte, ich darf sagen, was ich für richtig halte. Ich füge mich nicht.<< Doch wen man in der Bundesrepublik wegen Mietrückständen auf die Straße setzt, der wird sagen: >>Das ist der schlimme Lauf der Dinge. Ich muss mich fügen.<< Als könnte sich der Mensch auf der kalten Straße an seiner freien Rede wärmen.”

(Wolfgang Nešković, Politiker und Bundesrichter a. D. – Der Sozialstaat und die Wirtschaftskrise, Schriftenreihe Denkanstöße des Institut Solidarische Moderne, April 2010)

Jascha Jaworski

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