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No 202

“Als Berthold Brecht schrieb: >>Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch<< und >>Wir müssen sagen, dass gefoltert wird, weil die Eigentumsverhältnisse bleiben sollen<< wollte er uns bewusst machen, dass die ungerechte Verteilung des Eigentums und die Verachtung der menschlichen Würde einander bedingen.
[…]
Nur eine Wirtschaftsverfassung, die das hohe Gut der Menschenwürde zur Grundlage ihrer inneren Ordnung macht, kann dieses hohe Gut in den Köpfen der Menschen verankern. Es führt kein Weg daran vorbei. Die Alltagserfahrung prägt die Einstellung der Menschen und eine Wirtschaftsordnung mit Leiharbeit, Werkverträgen, prekärer Beschäftigung, Hungerlöhnen und Hungerrenten verankert in den Köpfen der Menschen das Gefühl von Ohnmacht und ausgeliefert sein, aber nicht das hohe Gut der Menschenwürde. Und die Nutznießer dieser Ordnung in Wirtschaft, Politik und veröffentlichter Meinung vergöttern das Gewinnstreben und sehen die Beachtung der Menschenwürde als nachrangig an.”

(Oskar Lafontaine, ehem. Finanzminister und “linker Populist” (Helmut Schmidt) – “Das Ende des Zweiten Weltkrieges – ein Beitrag von Oskar Lafontaine zum 8.5.2015”, NachDenkSeiten)

Jascha Jaworski

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