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Die Troika der Automobilindustrie (via jung & naiv)

“Und wir dürfen ja nicht vergessen, dass die Hauptmargen unserer Automobilfirmen, jedenfalls meine, die liegen ja, äh, im Verkauf ins Ausland.”

“Von Ausstiegsdaten halte ich jetzt nicht so viel. […] Nicht!? Wie viel Autos gekauft werden, bestimmt nämlich nicht der Ministerpräsident, sondern der Markt.”

Wer hat’s gesagt? Der Kretschmann Winfried, grüner BaWü-Häuptling und Zukunftsträger. Dabei in harmonischer Gesellschaft der beiden anderen Handelsvertreter der Autoindustrie mit Nebenjob in der Landesführung. Thema: “Die Zukunft der Automobilindustrie”.

Man bemerke die Überidentifikation und Marktreligiosität. Das macht doch richtig Mut in Zeiten der Klimakrise, oder?

Und keine Sorge, diese Vertriebsabteilung ist gut ausfinanziert, Erinnerung:

“Mehr als 17 Millionen Euro hat die Automobilindustrie nach Recherchen der Organisation LobbyControl in den vergangenen acht Jahren an CDU/CSU, FDP, SPD und Grüne gespendet. Fast 80 Prozent der Zuwendungen von Autoherstellern, Zulieferern und Verbänden konnten demnach Union und die Liberalen für sich verbuchen.”

(Handelsblatt, Autolobby spendete Millionen an die Parteien, September 2017)

Eine die weitere Diagnostik ersetzende Frage stellte Tilo Jung schon recht früh auf der Bundespressekonferenz:

“Viele werden sagen, dass hier drei Sprecher der Autoindustrie vor uns sitzen. Daher: Können Sie uns eine eigene Position zur >>Zukunft der Autoindustrie<< nennen, die ihr jeweiliger Autokonzern nicht teilt?”

Spoiler: Nein! Alles tutti.

Die ganze Tragikomödie, siehe hier:

“BPK über die >>Zukunft der Autoindustrie<< mit Markus Söder (CSU), Winfried Kretschmann (Grüne) & Stephan Weil (SPD)” (jung & naiv, 7.6.2019)

Jascha Jaworski

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