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Obdachlose im Reichenviertel

Die Zeit schafft es doch neben aller INSM-Hörigkeit hin und wieder einen guten Artikel zu schreiben: Zwei Reporter als Obdachlose verkleidet im Reichenviertel. Hilft ihnen jemand? Eher nicht:

Mit Sack und Pack treten wir ein. Im Foyer hilft ein Page den Gästen aus ihren Mänteln. Überall Kellner, mit jedem Schritt auf spiegelndem Marmor um Würde bemüht. In einer Vitrine ein Füller von Faber-Castell für 3200 Euro. Klingen von Gläsern. Freudiges Gemurmel. Viel Haut. Viel Anmut. Viel Schwarz. Viel Weiß. Und dazwischen plötzlich wir, die poor, direkt vorm Weihnachtsbaum. Gesichtsmuskeln, auf zig Empfängen auf Contenance trainiert, geraten außer Kontrolle. Getuschel. Gezischel. Endlich einmal trennt uns keine Tür, kein Zaun, keine Windschutzscheibe von den Studienobjekten! Wir suchen nach bekannten Gesichtern, nach den Koppers, Ackermanns und Blessings. Aber dazu bleibt keine Gelegenheit, nach dreißig Sekunden ist der Manager on Duty da, ein junger Mann mit alter Guttenberg-Frisur und tadellosen Türstehermanieren. Mit der Showtreppen-Eleganz eines Entertainers schiebt er uns durch ein schweigendes Spalier ins Freie.

»Das ist wirklich unpassend heute«, sagt er mit hochgezogenen Augenbrauen. »Wir haben hier nämlich eine Wohltätigkeitsveranstaltung.«

Aber lest selbst.

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Deutsche Bank Mitarbeiter: Somalier sind selbst schuld

Das Zentrum für politische Schönheit hat ein Telefonat mit einem Sprecher der Deutschen Bank aufgezeichnet, in dem dieser die Meinung äußert, dass die Somalier selbst an ihrer Situation schuld seien. Aber hört selbst:

Auf ihrer Facebook-Page äußert sich die Bank dazu wie folgt:

Die Deutsche Bank [hat] sich klar von den in dem Video wiedergebenen Aussagen eines ihrer Sprechers distanziert […]. Die Bank überprüft derzeit ihre Aktivitäten im Bereich des Handels mit Agrarrohstoffen und wird die Ergebnisse dieser Überprüfung und die Schlussfolgerungen daraus kommunizieren, sobald diese vorliegen.

Auf der Internetseite des Focus äußert sich die Deutsche Bank zu dem Video außerdem so, dass das Video nicht “zum Zitieren deklariert” war und sich der Sprecher nicht korrekt wiedergegeben sehe. Ich bin gespannt, was bei den Überprüfungen der Bank herauskommt. Foodwatch hat übrigens schon im Oktober mit einer aufwändigen Studie darauf aufmerksam gemacht, dass Spekulationen mit Nahrungsmitteln die Preise von den realen Märkten abkoppeln.

Disclaimer: Ich bin Kunde der Deutschen Bank (und habe gerade heute ein Weihnachtsgeschenk von ihr bekommen: Ein Bildbank mit dem Namen “Mahlzeit: Auf 80 Tellern um die Welt”). Ich besitze außerdem Indexfonds, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob diese nicht auch Nahrungsmittelindizes nachbilden, allerdings werde ich dies nun überprüfen und gegebenenfalls korrigieren.

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Sahra Wagenknecht in der FAZ

Frank Schirrmacher macht Ernst und druckt eine Analyse der Finanzkrise von Sahra Wagenknecht. Zwar nicht im Wirtschaftsteil, sondern nur im Feuilleton, aber immerhin…

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Einigen dämmert’s (Teil 2)

Gestern Abend lief doch tatsächlich ein sehr sehenswerter Beitrag auf Frontal 21, der die Steuersenkungen für Reiche und Unternehmer anprangerte und einige Millionäre vorstellte, die für höhere Steuern für ihresgleichen plädieren. Unbedingt anschauen.

Kurz vorher lief allerdings dieser Beitrag bei plusminus (das Video dazu ist scheinbar leider noch nicht online), der leider mal wieder eklatante Unwissenheit über volkswirtschaftliche Zusammenhänge aufwies. Ich hoffe, wir schaffen es, morgen nochmal genauer darauf einzugehen.

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Vergleich der Rentensysteme

Die NachDenkSeiten machen einen genialen Job, aber manchmal gehen in der Fülle der Informationen die Grundlagen etwas unter. Daher hier einmal der Hinweis auf einen frühen Grundlagenartikel zum Vergleich der Rentensysteme. Darin wird herausgearbeitet, wieso die umlagefinanzierte Rente deutlich effizienter arbeitet als eine kapitalgedeckte Variante. Eine Tatsache, die leider den meisten Menschen immer noch nicht klar ist und die nicht oft genug wiederholt werden kann.

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Einigen dämmert’s

Einige, von denen man es nicht denken würde, kommen so langsam zu den richtigen Einsichten:

Waren Buffet ist durch durch Aktienspekulation reich geworden und inzwischen einer der reichsten Männer der Welt. In Investmentkreisen wird er gerne als das große Vorbild angeführt. In der New York Times fordert er nun die US-Regierung auf, endlich die Steuern für Reiche zu erhöhen.

Frank Schirrmacher, Herausgeber der alles andere als linken Zeitung FAZ, macht sich Gedanken, ob die Linke nicht irgendwie doch schon immer Recht hatte (inspiriert durch einen Artikel von Charles Moore im britischen Telegraph).

Bleibt zu hoffen, dass die beiden nicht nur die wenigen Einäugigen unter den Blinden sind…

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Yes Men: Fixing the world

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“Die neuen Rechten sind die Feinde der Zivilisation”

Einen sehr schönen Kommentar zur neuen Rechten in den USA und Großbritannien findet man in diesem Artikel in der Schweizer Zeitung BaZ (via chefarztfrau)

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Revolution in Spanien?

Ein denke ich ganz guter Artikel darüber, was in Spanien in den letzten Tagen passiert ist, findet sich hier. Es lohnt sich auch, den im Moment ersten Kommentar von Josep González Ribera unter dem Artikel zu lesen. Hoffen wir, dass solch mächtige soziale Bewegungen auch in Deutschland möglich sein werden!

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Oh wealthy job creator

Oh wealthy job creator, how many jobs have you created?