Wie der Tagesspiegel titelt, beabsichtigt die US-Führung offenbar, milliardenschwere Waffenlieferungen an die Kiewer Regierung vorzunehmen, damit diese ihren Kampf gegen die Rebellen, ein Kampf, der faktisch auch gegen die Bevölkerung im Osten der Ukraine wirkt, fortführen kann. Wenn es Teilen der westlichen Eliten gelingen sollte, offenkundige Eskalationsmittel als legitim darzustellen, dürfte die offizielle Erzählung zum Ukraine-Konflikt in erheblicher Weise dazu beitragen. Der Freiheitskampf der ukrainischen Regierung und “des” ukrainischen Volkes gegen russischen Einfluss und die prorussischen Separatisten bis “Terroristen“ (laut ukrainischer Regierung) würde schließlich vom Westen aus geradezu selbstlosen Motiven unterstützt, so die häufige Erzählung. Der Konfliktbeginn wird dabei medial gern auf den Beitritt der Krim zu Russland verkürzt, so dass die gewünschte Gut-Böse-Rollenverteilung gewahrt werden kann und letztlich die Hardliner auf allen Seiten Oberwasser gewinnen können.
Nachdem im ersten Teil unserer zweiteiligen Artikelserie noch einmal dargestellt wurde, wie der Politik der westlichen Akteure entgegen anders lautender Behauptungen deutliche geopolitische Interessen zugrunde liegen, und mit dem EU-Assoziierungsabkommen, das in der Ukraine schließlich der Auslöser der Maidan-Proteste ab November 2013 war, einseitige und unumkehrbare Abhängigkeitsstrukturen zum Westen geschaffen werden sollten, die schließlich von der neuen ukrainischen Regierung in die Wege geleitet wurden, soll in diesem Teil nun die zweite Säule zur Umsetzung der Geopolitik der westlichen Machtblöcke betrachtet werden: die Instrumentalisierung von Empörung und Hoffnung auf Seiten der ukrainischen Bevölkerung durch Stiftungen, „zivilgesellschaftliche Projekte“ und PR. Dies hat zur Herbeiführung des gewaltsamen Regierungsumsturzes in der Ukraine, und in der Konsequenz ebenso zur Herbeiführung der blutigen Geschehnisse im Osten des Landes beigetragen. Weiterlesen →